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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 197

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika. 197 106. Ins Meer kalbender Gletscher an der Küste von Alaska. Die Berge Alaskas sind bis zum Meeresspiegel stark verschneit und vereist, und mächtige Eisströme münden wie Flüsse ins Meer. Die weit vordrängende Eismasse wird unter das Wasser geschoben und dann, da das Eis leichter ist als das Wasser, durch Auftrieb abgebrochen. Zahlreiche Längsspalten durchsetzen den Kletscher, und auch die Stirnseite ist stark zerklüftet. 107. Landschaft in Nordgrönland. Die Eskimos wohnen in Stein- oder Schneehütten, im Sommer auch wohl in Zelten aus Fellen. Nahrung und Kleidung liefern die Pelztiere (Eisbär) und die Robben (Seehunde). Einmannboot und Hunde- schlitten sind die Verkehrsmittel. — Im Hintergrunde sind die Häuser einer Missionsstation sichtbar.

2. Teil 2 - S. 80

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
80 §39. Dänisch-Nordamerika und die Polarländer. sundland nimmt fast alle unterseeischen Telegraphenkabel zwischen Europa und Nordamerika auf. Eine wichtige Station zwischen diesen n. Besitzungen der Eng- länder und dem englischen Westindien bilden die Bermuda-Inseln, 1100 km von der Küste, etwa in der Mitte zwischen Neu-Schottland und den Bahama-Jnseln gelegen. 8 39. Dänisch-Nordamerika und die Polarländer. Erst 1850 entdeckten die Engländer die nordwestliche Durch- fahrt, d. h. den Seeweg um Nordamerika nach der Beringstraße. Da- durch wurde bewiesen, daß das amerikanische Festland nicht über den 72. Parallelkreis nach N. reiche und alles fernere Land eine Inselwelt bilde, die man den Arktischen Archipel nennt. Ö. von ihm liegt in Kontinentgröße Grönland, im 10. Jahrhundert von den Nor- mannen entdeckt und an der W.-Küste besiedelt; die ganze O.-Küste dagegen ist durch den von N. her an ihr vorbeiziehenden Meeresstrom, der unendliche Eismassen mitführt, fast unnahbar und kaum bewohnbar. Das Innere ist eine noch wenig bekannte Einöde (auf Schneeschuhen durchquert von Frithjof Nansen), von einem mächtigen Eispanzer bedeckt, der an den Küsten in seewärts vorrutschende Gletscher ausläuft. Seit dem 14. Jahrhundert begannen die Eskimos von W. einzudringen; ihnen wie dem zugleich auftretenden „schwarzen Tode" erlagen die nor- mannischen Ansiedlungen. Seit dem 18. Jahrhundert aber von neuem von Dänemark aus besiedelt, ist Grönland dänisches Besitztum. Es hat an der W.-Küste einige ganz kleine dänische Kolonien, der Mittel- punkt des Handels und der Mission; die an Zahl die europäischen Kolonisten weit überwiegenden Eskimos wohnen als nördlichste Menschen fast bis an den 80. Parallelkreis. Hauptsächlich bietet den Eskimos die große Menge der Seehunde Nahrungs- und Kleidungsstoff, weshalb ihre Wohnungen (im Sommer aus Fellen hergestellte Zelte, im Winter Erd- und Schneehütten) alle der Küste nahe liegen. Ihr einziges Haustier ist der Eskimohund; in ihren Kajaks sind sie sehr geschickte Seefahrer Die übrigen Inseln des Polarmeeres sind unbewohnt und werden nur vorübergehend von Eskimos und Fischern zur Jagd auf Walrosse, Seehunde und Wale besucht. Viele Versuche, den Nordpol selbst zu erreichen (z.b. von Nansen mit dem Schiffe Fram 1893 —1896, Andree im Luftballon), sind bislang vergebens gewesen.

3. Für Seminare - S. 209

1912 - Breslau : Hirt
A. Nordamerika. 209 Union aus. Die Winter sind durchweg kälter als in den entsprechenden Breiten Eu- ropas, Rußland nicht ausgenommen. Im Innern der riesigen Landfläche aber herrscht im Juli und August eine fast unerträgliche Hitze, und öfters werden im Schatten + 50° und in der Sonne + 70° gemessen. Eigentümlich sind, namentlich dem Mississippi- Becken, aber auch dem atlantischen Gebiete, häusige verheerende Wirbelstürme und Wetterstürze mit Schwankungen bis zu 40° in einem Tage. Sie verdanken dem ungehinderten Zuströmen kalter Winde von N und warmer Winde von dem Mexi- kanischen Golf, einem der wärmsten Meeresräume der Erde, ihre Entstehung^. Je weiter nach Mexiko hin, desto mehr nähert sich das Klima der Union dem subtropischen, das in Mexiko die Hochfläche beherrscht, während dem mexikani- schen Küstenstreifen meist heißfeuchtes, fieberreiches, tropisches Niedernngs- klima eigentümlich ist. Ii. Die Staatengebiete Nordamerikas. 1. Dänisches Nordamerika oder Grönland. a) Das Land. Grönland, die größte Insel der Erde, wird auf den vier- § 153. fachen Umfang des Deutschen Reiches geschätzt. Ihre Küste ist gleich der Norwegens eine echte Fjordküste. Das Innere wird von einer teilweise 2000 bis 3000 m mächtigen Eisschicht überlagert. Aus diesem Inlandeis gehen wie die Fransen eines Tuches Gletscher bis zum Meere, die durch die Auftriebkraft des Wassers abbrechen (kalben) und dann als Eisberge durch arktische Strömungen in den Atlantischen Ozean getragen werden. Dort bilden sie eine große Gefahr für die Schiffahrt2. b) Bewohner. Die Zahl der Bewohner wird auf 12 000 geschätzt. Sie leben meist an der von einem Zweige des Golfstroms erwärmten Südwestküste, die im kurzen Sommer eine spärliche Pflanzenwelt gedeihen läßt (Grönland — Grünland). Die Eskimos, klein von Gestalt, sind kühne Seefahrer und geschickte Fischer. Durch die Jagd auf Robben gewinnen sie Kleidung, Nahrung und Heizung. 2. Britisches Nordamerika. 10 Mill. qkm, Mill. E., 7 E. auf 10 qkm. Gleich Europa, aber nur seiner Bewohner. a) Wirtschaftsleben. Der Nordküste des Festlandes ist in der Mitte § 154. eine unwirtliche Inselwelt vorgelagert. Die Meeresräume liefern an Walen, Robben und Fischen, die zahlreichen Binnenseen an Fischen hohe Erträge. Allein auf der Bank von Neufundland sammeln sich jährlich 50000 Fischer, 1 Die Stadt Galveston am Golf von Mexiko wurde 1900 teilweise durch einen Orkan zerstört; zahlreiche Menschen fanden in den hereinbrechenden Flutwellen den Tod. 2 Der Zusammenstoß mit einem treibenden Eisberge führte am 14. April 1912 den Untergang des englischen Riesendampfers Titanic herbei; über 1600 Menschen verloren dabei das Leben. Lennarz, Erdkunde für Seminare. 14

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 123

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 123 Eichenwald. Was anderwärts Landstraßen und Fuhrwerk bedeuten, das gelten hier die Wasserarine und Kähne. Jung und alt versteht den kleinen Kahn, den „Seelenverkäufer", meisterlich zu handhaben. Zu Kahn macht man seine nahen und fernen Besuche, seine Einkäufe, bringt den Dünger auf den Acker, holt die Ernte heim. Der Kahn führt das Kind zur Taufe, zur Schule, die Braut zur Kirche, den Toten auf deu Begräbnis- platz, den Briefboten, den Förster und Jäger an Ort und Stelle. Deckt aber eine dicke Eiskruste die Wasserarine, so tritt an die Stelle des Kahnes der Schlittschuh und der lange Eisspieß. Jung und alt fliegt dann Pfeil- geschwind über die glatte Fläche, jeder zu seiner Arbeitsstätte. Im Sommer ist der Spreewald eiue unvergleichlich schöne Landschaft. Zahl- lose Fremde kommen dann hierher, um auf den sanften Fluten sich zu ergötzen, an der Pracht der Natur sich zu erfreuen. Die Bewohner haben wie die der Halligen ihre Häuschen auf künstlichen Hügeln erbaut, die ihnen zugleich als Gemüsegärtcheu dienen. Auch auf deu größeren Ackerflächen zieht der Spreewälder viel schönes Gemüse, das er nebst Fischen und Geflügel nach Berlin liefert. (Der Spreewald ein Gemüsegarten für Berlin.) „Saure Lübbenauer ißt Bürger und Bauer." Deu Spreewald bewohnt ein eigenartiger Menschenschlag Die Borfahren desselben waren die heidnischen Wenden. Die Frauen kleiden sich durchweg uoch wie die Voreltern. Den Kopf ziert meist ein mannigfach verschlungenes Knoten- tuch, den Leib ein rot und blau gestreifter Rock, die Brust ein Mieder. Außer der vorherrschend wendischen Umgangssprache haben sie noch mancherlei wendische Bräuche und Sitten erhalten, die namentlich bei Familienfesten zur Geltung kommen. — Das Wasser (Fische, Krebse, Geflügel), der Wald (Holzarbeit), die Wiese (Heu), der Acker (Gemüse), die Jagd (Schuepsen und Hirsche) bieten dem sehr tätigen Spreewüldler seinen Unterhalt. In den vielen Tälern und Senken des östlichen Tieslandes stauten sich die Wassermassen aus; große Strecken versumpften. Solche Sumpf- oder Bruchländer befinden sich in besonders großer Ausdehnung an der Netze, der Warthe, der Oder und Havel. Diesen Ödländern wandte der große Preußenkönig Friedrich Ii. seine Aufmerksamkeit und Fürsorge zu. So ließ er bald nach seinem Regie- rungsantritt das Havelland (Havel- und Rhinbruch) zwischen Rathenow und Fehrbellin entwässern. Dnrch besondere Mnsterwirtschasten regte er die Land- wirte an, dem Ackerbau große Sorgsalt zu schenken. Nach und nach entstanden ans dem ergiebigen Neulande (4000 ha) 25 Dörfer. Der vorhandene gute Torf diente bis vor kurzem allgemein als Hauptheizstoff in der ganzen Gegend, Um das größte Sumpfgebiet, den Oderbruch bei Küstrin (660 qkm), in Frncht- land zu verwandeln, wurde erst der Oderlauf durch Deiche eingefaßt. Die Ent- wässerungsarbeiten dauerten über 100 Jahre und sind erst 1866 beendet worden. Heute erblickt man an Stelle der früheren Moorflächen Raps-, Weizen-, Gersten- felber und 43 freundliche Dörfer mit wohlhabenden Bewohnern. Als der Oder- bruch kaum zur Hälfte urbar gemacht war, konnte der König freudig voraus- schauend ausrufen: „Hier habe ich eine Provinz gewonnen, ohne einen Blutstropfen zu vergieße«!" Gleich nach dem glücklich beendeten siebenjährigen Kriege wurden der Netze- und Warthebruch (Landsberg) in ähnlicher Weise nrbargemacht und der Netze- oder Brombergerkanal angelegt, der die Weichsel mit der Oder verbindet.

5. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 43

1896 - Breslau : Hirt
Die skandinavische Halbinsel (Schweden und Norwegen). 43 der hirschgeweihähnliche Sogne sßönjej-Fjord ein. S. von diesem großer Heringsfang. In dem freundlich gelegenen Bergen, „dem nordischen Ham- bürg", der zweitgrößten Stadt Norwegens, laufen uach Schluß der Fischerei zahlreiche Schiffe ein, um die Schätze des skandinavischen Meeres anderen Ländern zuzuführen. Der geräumigste ist der Drontheimer Fjord, dessen anbaufähige Gestade ganze Schiffsladungen von Obst^in den Handel bringen. S. davon liegen die großen Kupferlager von Röraas [roros] an der Straße und Eisenbahn, die Drontheim mit Kristiania verbindet. N. von Drontheim wird die Küste immer unwirtlicher, die Zahl der Ansiedlnngen immer seltener, während die von der Halbinsel losgerissenen Klippen und Inseln immer zahlreicher werden. Der größte Skjären-Archipel sind die felsigen Löfot-Jnselu, wo die Dorschfischer ihr hartes Handwerk treiben. Hauptort dieses Fischereibezirks ist Tromsö, die größte Stadt im n. Norwegen, obgleich nur 6000 E. zählend. Jenseits des 70. Parallelkreises liegt Hammerfest, die nördlichste Handelsstadt der Erde, wo der längste Tag und ebenso die längste Nacht 72x24 Std. dauert. — Der schwedischen Küste fehlen die hohen Gebirge und tief eingeschnittenen Fjorde; daher steht sie der norwegischen an Mannigfaltigkeit und Großartigkeit weit nach. Von den größten Inseln der Ostsee gehören zu Skandinavien, und zwar zu Schweden, nur noch das langgestreckte, weidereiche Öland und das smaragdgrüne Gotland. Dieser Juwel "der silbernen See der Balten beherrscht den Eingang in den Bosnischen und Finnischen Meerbnsen. Auf ihm entstand die einst bedeutende Hansastadt Wisby. 2. Das skandinavische Gebirgsland. 1/3 der Halbinsel liegt höher als der Rücken des Oberharzes. Längs der zerrissenen W.-Küste zieht vom S.-Ende Norwegens bis zum N.-Kap, länger und fast doppelt so viel Fläche bedeckend wie die Alpen, ein gletscherreiches Hochland ohne Ketten und Kämme, durchschnittlich 600 m im N., 1500 m im S. Im W. oft über 1000 m hoch schroff ins Meer fallend, geht es nach O. all- mählich ins Flachland über. Schmale und tiefe Thüler und Schluchten durchsetzen die öde Hochfläche, über die nirgends tiefe Pässe führen; daher ist diese sehr unwegsam, um so mehr, da ^ sie den größten Teil des Jahres mit Schnee bedeckt ist. Der bequemste Übergang von der W.- nach der O.-Küste liegt ö. vom Drontheimer Fjord; daher führt von hier eine Eisen- bahn ostwärts nach Schweden. —- Die n. von dieser Einsenknng liegende Gebirgsmasse führt den Namen Kjölen, d. h. die Kiele, weil die Berge den Kielen gekenterter Schiffe ähneln. Hier erhebt sich hart an der Grenze gegen Norwegen der Sarektjokko (69° n. Br.), mit 2100 m der höchste Berg Schwedens. Auf den mit der Renntierflechte bewachsenen Gebirgs- einöden weidet der Renntierlappe seine Herde, während der Fischerlappe an der Küste, an Seeen und Flüssen seinen Aufenthalt wählt. Über die Hoch- flächen wandern die Lemminge, und in den tiefer liegenden Wäldern hausen Bären, Wölfe, Luchse und der Fjeldfraß, d. i. Bergbewohner. Die s. vom Drontheimer Fjord gelegene Gebirgsmasse führt über- wiegend den Namen Fjelde, d. h. Berge. Hier liegen die höchsten Er- Hebungen des ganzen skandinavischen Gebirges. Auf dem etwa 1000 m hohen Dovrefjeld [bötorefjell] erhebt sich die Snehätta (Schneehaube, 2300 m). Im O. des Sogne-Fjords steigt eine wilde, großartige 5>och- gebirgslandschaft ans, die Jötnnfjelde, d. h. Riesengebirge. Daselbst der

6. Badische Sagen - S. 82

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
4. sdit Ropfschütteln fuhr den fremden mann auf rohgefügtem lannenflotz dort ein milder Fischer über. Raul) die Insel; sind’ und €rle wucherten im sumpl'gen Grunde, und am kieselreichen Ufer standen alte Jdeidenbäume, standen wenig Strohdachhüsten. Dort im Sommer, wenn der große Meerlachs seine Rheinfahrt macht, lauerte mit scharfem Spieße sein der alemann’sche Fischer. Unverdrossen ging der ßeil’ge an sein Werk — bald stand sein Blockhaus festgezimmert in dem Grunde, vor dem Haus der Stamm des Kreuzes. Und wenn abendlich sein Glöcklern weithin klang: ftoe Maria! und er betend kniet' am kreuze, schaute mancher aus dem Rheintal scheu hinüber nach der Insel. Trotzig war der Alemanne, Hatzte einst die Römergötter, Hatzte jetzt den Gott der franken, der bei Zülpich wie ein Wetter ihre Heerschar niederschlug. 5. Einstmals, 's war die Sonnwendfeier, fuhren sie zu seiner Insel,

7. Teil 1 = Grundstufe - S. 105

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Amerika. 2. Nordamerika. 1. Grönland ist die größte aller Inseln der Erde und wird auf den dreifachen Umfang Skandinaviens geschätzt. Polwärts ist das Land noch nicht erforscht. Die Südspitze liegt mit Petersburg unter gleicher Breite. Das Innere der Insel ist, wenige Felsspitzen ausgenommen, von Gletschereis bedeckt, das in gewaltigen Zungen bis ins Meer reicht und hier gewaltige E i s b l ö ck e absetzt (Bild 19). An der O.-Küste erreichen die Eis- und Schneegebirge die Höhe der Alpen; auch ist hier die Küste buchteuarm und von Eisblöcken abgesperrt. An der fjordreichen ^V.-Küste, wo der kurze Sommer dem Boden eine grüne Pflanzendecke entlockt, finden sich die meisten Ansiedelungen der Eskimos, serner dänische Niederlassungen und Missionsplätze der Herrn- huter Brüdergemeinde, welche unter den Eskimos das Christen- tum ausbreitet. — Grönland steht unter dänischer Herrschast. Handel mit Walfischspeck, Dunen und Pelzwerk. Die Eskimos (etwa 10000 Köpfe) sind das bekannteste der nord- amerikanischen Polarvölker und bewohnen die Küsten und Inseln des n- Polarmeers vou Grönland bis zum Beringsmeer. Sie gehören zu den kleinsten Bewohnern der Erde und erscheinen in ihren körperlichen Merk- malen als Übergangsstämme von den mongolischen zu deu amerikanischen Völkern. Als echtes Polarvolk haben sie sich in Wohnung, Kleidung und Lebensweise dem polaren Klima vorzüglich angepaßt. Im Sommer wohnen sie in Zelten mit Felldach; die Winterwohnungen sind backofenartig in die Erde gegraben und oberhalb durch dicke Schneewände vor der grimmen Winterkälte geschlitzt. Bei manchen Stämmen — namentlich in Grönland — bestehen die Wände aus dickeu Steinmauern, die Balken ans Treibholz und die Dachlage aus Fellen, Moos und Erde. Die zahlreichen Seehunde des Polarmeeres gewähren den Eskimos alles, was sie zu ihrem Lebensunterhalte gebrauchen. Bei der Jagd auf Seehunde benutzen sie leichte, lange Böte ans einem Holz- oder Fischbeingestell mit Seehundsfell überzogen. Im Winter ist der Hundeschlitten das allgemein gebrauchte Fahrzeug. Selbst den König der Eiszone, den gefürchteten Eisbär, wissen die Eskimos mit Mut und Geschick zu erlegen. 2. Das britische Nordamerika (nebst Alaska, das zur Union gehört) erstreckt sich von der Grenze der Union bis zum Eismeer und ist etwa so groß wie Europa, hat aber nur 5 Mill. E. Der W. ist von hohen Gebirgsketten erfüllt, welche bis Alaska streichen und im Eliasberge eine Höhe von 6000 m erreichen. Alles übrige Land bildet eine große Tiefebene mit zahlreichen Flüssen und'großen Seen. Unter letzteren bilden die 5 großen canadischen Seen die süß- wasserreichste Seengruppe der Erde. Es sind der obere See (größer als Bayern und Hessen), der Michigan (mischigänn)-See, ganz auf dem Gebiete der Union gelegen, der Hnronensee, der Erie- (tri-) und der Ontario- (onterio-) See. Zwischen den beiden letzten der berühmte Wassersall des Niagara. Der Abfluß dieser großen Seen ist der St. Lorenzstrom, dessen Breite und Tiefe es ermöglicht, daß See- schiffe bis iu deu Outariosee fahren können. Das Gebiet an den großen Seen und am St. Lorenzstrom, Canada genannt, ist das wichtigste des britischen Nordamerika. Das gesunde Klima des Landes (kalte Winter, warme Sommer), der Reichtum an Walo und die Fruchtbarkeit des Bodens zog die europäischen Einwanderer an. Die kefteljt in Holz und Getreide. Hst. M ontreal (montriöl 186000 E). — Bor der Mündung des Lorenzstromes liegt die Insel

8. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 70

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
70 Die fremden Erdteile. Lebensweise dem polaren Klima vorzüglich angepaßt. Im Sommer wohnen sie in Zelten nnt Zeltdach; die Winterwohnungen sind backofenartig in die Erde gegraben und oberhalb durch dicke Schneewände vor der grimmen Winterkälte geschützt- Bei manchen Stämmen — namentlich in Grönland — bestehen die Wände aus dicken Steinmauern, die Balken aus Treibholz und die Dachlage aus Fellen, Moos und Erde. Die zahlreichen Seehunde des Polarmeeres gewähren den Eskimos alles, was sie zu ihrem Lebens- unterhalte gebrauchen. Bei der Jagd aus Seehuude benutzen sie leichte, laiige Böte (Kajaks) aus einem Holz- oder Fischbeingestell mit Seehunds- fell überzogen. Im Winter ist der Hundeschlitten das allgemein gebrauchte Fahrzeug. Selbst den König der Eiszone, den gefürchteten Eisbär, wissen die Eskimos mit Mut und Geschick zu erlegen. 2. £)flö britifrlje llorörtnurtkit*) (fast so groß wie Europa, über 5 Mill. E.) ist im W. von hohen Gebirgen erfüllt, welche bis Alaska (zu der Union gehörig) streichen und im Elias berge eine Höhe von 6000 m erreichen. Das übrige Gebiet gehört zunt großen arktischen Tieflande. Der felsige, wellenförmige Boden ist mit zahlreichen Seen und Flüssen bedeckt. Ter große Bären-, große S k l a v e n - und A t h a b a s k a s e e werden vom M a ck e n z i e (mäckenßi) entwässert. Im 8.-0. die 5 großen eanadischen Seen, die süßwasserreichste Seengruppe der Erde. Es sind der obere See (größer als Bayern und Hessen, der größte Süßwasserseedererde) der M i ch i- gan (mischigänn) See, ganz aus dem Gebiete der Union gelegen, der H urouensee, der Er i e- (!ri-) und der Ontario- i onterio) See. Zwischen den beiden letzten der berühmte (49 m hohe) Wassersall des Niagara. Der Abfluß dieser großen Seen ist der St. Lorenz? st r o in, dessen Breite und Tiese es ermöglicht, daß Seeschiffe bis in den Outariosee fahren können. ^— Der Nordküste ist zwischen Labrador und Alaska eine unwirtliche Insel - und Halbinselwelt vorgelagert. Die größte Insel ist Bassin- (bäsfin) L a n d. Auf der Halbinsel Boothia ( büßia) Felix der magnetische N o r d p o l. Westlich, bis nach Alaska und in das Gebiet des Mackenzie hinein, breitet sich das Gebiet des amerikanischen Kältepols aus. (^>. 28.) Can ada, das Gebiet an den großen Seen und am.st. Lorenzstrom, ist das wichtigste des britischen Nordamerika. Das gesuude Klima des Landes (kalte Winter, warme Sommer), der Reichtum an Wald und die Fruchtbarkeit des Bodens zog die europäischen Einwanderer an. Die Haupt- ausfuhr besteht in Holz und Getreide. — Montreal (montriöl), größte Stadt Eanadas. — Toronto, Handelsstadt am Ontario. — Quebec am Lorenzstrom. — Ottawa, aufblühende Bundeshst. Neufundland, Insel vor der Mündung des Lorenzstromes (so groß wie Süddeutschland), bekannt durch den großartigen Stockfisch- sang, der jährlich 80 Mill. Jt einbringt. — Neu-Braunfchwe i g, Halbinsel ö. der Mimdung des Lorenzstroms, waldreiches Bergland.. O- schließt sich daran die Halbinsel N e n - S ch o t t l a n d mit Halifax (hällifäx), einem nie zufrierenden Kriegshafen. *) Die arktische Juselivelt ini X. von Amerika ist bis in die neueste Zeit Gegenstand eifriger Forschungen gewesen. Im Anfaiige des 17. Jahr- huuderts wurden die Hudson- (höds'n-) und Baffin- (bäsfin-) Bai entdeckt. 1829 entdeckte Roß auf Boothia Felix (büßia Filix) den magnetischen Nord- pol; 1847 ging die Franklin'sche Expedition zugrunde. _ 1850 fand Mac Elur „die iiordwestliche Durchfahrt" auf, welche jedoch, selten eisfrei, für den Verkehr ohne Bedeutung ist.

9. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 4

1891 - Leipzig : Voigtländer
4 geschlechts, ober die Wiege der Menschheit". Von hier aus verbreiteten sich die Menschen der alle Lnber der Erbe. 2. Entstehung der Staaten. Nach der Beschaffenheit der Wohnsitze, welche die Menschen eingenommen hatten, gestaltete sich ihre Lebensweise. Die Bewohner unwirtlicher Meeresksten nhrten sich vom Fischfang; die,welche in rauhengebirgsgegenben hausten, lebten von der Jagd; die Steppenvlker trieben Viehzncht und zogen, ohne feste Wohnsitze, mit ihren Herben und Zelten von Ort zu Ort. Alle biefe Völker blieben roh und werben nur dann in der Weltgeschichte vorbergehenb erwhnt, wenn sie als zerstrende Horben in den Entwickeluugsgang der Menschheit eingegriffen haben. Auf eine hhere Stufe der Gesittung erhoben sich biejenigen Völker, welche in fruchtbaren Lanbsirecken, in den Thlern wasserreicher Strme ober an gnstig gelegenen Meeresksten sich niebergelaffen hatten. Sie grnbeten sich feste Wohnsitze, aus benen Drfer und Stbte erwuchsen; bei ihnen entwickelte sich der Ackerbau, das Gewerbe, die Schiffahrt, der Hctnbel, und je fester sie zu-sammenwohnten, um so ntiger wrben ihnen auch bestimmte Ge-setze, durch welche sie ihre Gemeinschaft regelten und zu einem georbneten Staate verbanben. Die ltesten Staaten entstanben im Morgenlanb e ober Orient, und zwar in den Ebenen groer Strme: am Nil, am gelben und blauen Flusse, am Ganges und Jnbus, am Euphrat und Tigris. Doch knnen unter biesen orientalisch en Vlkern die jenfeit des Jnbusstromes wohnenben hier bergangen werben; bernt wenn auch die Jnber und die Chinef en frhzeitig eine hhere Bilbuugsstufe erreichten, fo finb sie boch, bei ihrer strengen Abfonberung von den brigen Vlkern, ohne wesentlichen Einflu auf bte Entwicklung der Menschheit geblieben. Ihren eigentlichen Laus aber beginnt die Weltgeschichte mit der Betrachtung der Völker, welche die Lnber vom Nil ttitb Mittelmeer bis zum Jnbus b. h. gyp ten und das sbwest-liehe Asien einnahmen. Dieselben verteilen sich auf brei groe Vlkergruppen (ober Sprachfamilien), welche nach den brei Shnen Noahs genannt zu werben pflegen, nmlich: 1. die H et in i ten, wozu die gypter gehren, 2. die Semiten, 3. die Japhetiten (jetzt gewhnlich Arier ober Jubo-Ger-matten genannt).

10. Geschichte - S. 21

1913 - Berlin : Oehmigke
— 21 — das Gebäude umspinnt. Einsam und still alles ringsum. Man glaubt die Mönche singen zu hören, glaubt sie im Mondenschein durch das Kloster schreiten zu sehen. Seltsame Dinge berichtet die Sage von den Gewässern in den Klosterforsten. Im Gohlitzsee ist ein Dorf versunken, weil die Bauern in ihrem Übermut ihre Kinder mit Brot abgetrocknet haben. Wenn die Fischer von Nahmitz im See fischen, bleibt zuweilen ihr Netz am Kirchturm hängen. Einmal gerieten auch •— vor langen Jahren — zwei Glocken ins Netz. Schon wollte der Fischer sie ans Land ziehen, da sprach die eine zur andern: „Anna Susanne, willst du zu Laune?" und die andere verneinte: „Anna Margrete, wir woll'n tu Grund spete!" worauf sie versanken. Zuweilen sieht man auch einen führerlosen Nachen über den See fahren, dem Kloster zu. In ihm steht ein weißer Bock, der seine alte Heimat sucht. Jedenfalls eine Erinnerung an das Bockgespann des Donnergottes Donar! Lebt doch in fast allen märkischen Sagen ein Nachhall früheren Kultus und Glaubens. Wir lassen das Kloster hinter uns. Ein Windhauch streift durch deu Föhrenwald und tragt den würzigen Duft der Tannen durchs märkische Land. Aus dem Boden steigt es feucht und kühl. In den Lüften singt und klingt es. Träumerische Klangwellen erzählen von vergangener Herrlichkeit. Die Dämmerung naht. Im Dunkel der Nacht versinkt Lehnin mit seinen stillen Schläfern. A. M. Witte (?lus dem Roland). 8. Ein Kampf Um Lebus. Der Besitzer des Schlosses Lebus, Herzog Wladislaw von Kalisch, hatte schon öfter durch Einfälle den Teil der heutigen Niederlausitz beunruhigt, der dem Markgrafen Konrad Ii. im Osterlande, östlich der Saale, gehörte. 1209 beschloß dieser, Lebus zu züchtigen. Wladislaw kam dem Schlosse sofort zu Hilfe. Er lagerte sich jenseits der Oder, benachrichtigte den Markgrafen von seiner Ankunft und forderte ihn für den kommenden Tag zu einer Feldschlacht heraus. Seine wirkliche Absicht ging jedoch
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